Amateurfunk auf Tristan da Cunha
Lage und Geschichte
Kontinent: Afrika - Lage: 37S 12W, IF32 - Zonen: WAZ 38, ITU 66 - IOTA: AF-029/030 - Zuweisungen: ZU9 (-1945), ZD9
Tristan da Cunha liegt im Südatlantik 3.238 Kilometer vom Cabo Frio in Brasilien und 2.779 Kilometer vom Kap der Guten Hoffnung in Südafrika entfernt und ist Teil des Mittelatlantischen Rückens. Zu dem Archipel Tristan da Cunha gehören auch die 399 km in südsüdöstlicher Richtung gelegene Insel Gough mit einer bemannten Wetterstation sowie die 33 km südwestlich gelegenen, unbewohnten Inseln Inaccessible Island, Nightingale Island, Middle Island und Stoltenhoff Island. Nightingale, Middle und Stoltenhoff werden häufig auch als Nightingale Islands zusammengefasst.
Tristan da Cunha ist die kegelförmige Spitze eines mächtigen untermeerischen Vulkans, der im 2.060 Meter hohen Queen Mary's Peak und im 1.970 Meter hohen Mount Olav, den beiden höchsten Erhebungen des Kraterrandes, gipfelt. Als einer der Nebenschlote des Vulkans in der Nähe von Edinburgh 1961 überraschend ausbrach, wurde die Bevölkerung nach Großbritannien evakuiert. Da sie sich an das Leben in Großbritannien nicht gewöhnen konnten, kehrten sie 1963 wieder zurück.
Geschichte
Die Insel wurde im März 1506 vom portugiesischen Admiral Tristão da Cunha entdeckt, der sie nach sich selbst Ilha de Tristão da Cunha taufte. Ihm gelang es jedoch nicht, auf der Insel zu landen.
Erst 1767 begutachtete die Besatzung der französischen Fregatte L´Heure du Berger Tristan da Cunha eingehender. Sie erfasste die Wassertiefe, dokumentierte den groben Küstenverlauf und entdeckte Süßwasservorkommen in Form des Wasserfalls Big Watron und eines Sees an der Nordküste. Die Ergebnisse dieser Erkundungsmission wurden 1781 von einem Hydrographen der Royal Navy veröffentlicht.
Der erste feste Siedler war Jonathan Lambert aus dem Ort Salem in Massachusetts, USA, der 1810 auf der Inselgruppe eintraf und sie zu seinem Eigentum erklärte. Er nannte sie Islands of Refreshment. Seine Herrschaft dauerte allerdings nur kurze Zeit, da er 1812 bei einem Bootsunglück ums Leben kam.
Die Einwohner leben vom Langustenfang und bauen für den Eigenbedarf vor allem Kartoffeln an. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Verkauf von Briefmarken und Münzen an Sammler. Es gibt keine Landebahn auf Tristan da Cunha, sodass die einzige Verbindung zum Festland der Seeweg ist. Mehrere Male im Jahr steuern Versorgungsschiffe aus verschiedenen Teilen der Welt den kleinen Fischerhafen der abgelegenen Insel an. Etwa einmal im Monat kommt eines von zwei Fischereibooten von Kapstadt aus in die Gewässer um die Insel, um dort zu fischen und transportiert dabei auch Passagiere und Güter. Einmal im Jahr steuert das südafrikanische Polarforschungsschiff SA Agulhas auf der Fahrt von Kapstadt zur südafrikanischen Forschungsstation auf der Insel Gough Tristan de Cunha an und transportiert ebenfalls Güter und Passagiere. Dieser Service ist Bestandteil des Pachtvertrags für die Forschungsstation.
Der größte Ort der Insel ist die Siedlung Edinburgh of the Seven Seas. Dort gibt es eine Schule, ein Krankenhaus, eine Post - seit 2005 mit eigenem britischen Postcode (TDCU 1ZZ), ein Museum, ein Café (jetzt mit Internet), eine Kneipe, je eine katholische ("St. Joseph") und eine anglikanische ("St. Mary") Kirche sowie ein Schwimmbecken. Es gibt eine lokale Zeitung, die "Tristan Times". Seit 2001 kann ein TV-Programm empfangen werden (British Forces Broadcasting Service für Falkland).
Das Land ist Gemeinschaftseigentum und wird von Bewohnern aller Altersstufen bewirtschaftet. Jede Familie besitzt Vieh und bewirtschaftet ein Kartoffelbeet sowie Gärten rund ums Haus. Erwachsene sind darüber hinaus für die Fischereigesellschaft, die Inselregierung oder im Dienstleistungsbereich tätig.
Rundfunk und Amateurfunk auf Tristan (Intermedia spezial 08/1999) [MP3 , 5.7 MB]
Amateurfunk auf Tristan da Cunha - QSL-Galerie
Einige Inselbewohner sind aktive Funkamateure, ebenso Mitarbeiter der Wetterbeobachtungs- und Forschungsstation. Gelegentlich halten sich zwischen zwei Schifsslandungen auch Amateure als Gäste auf der Insel auf und aktivieren ZD9. Ergänzungen bitte an office@dokufunk.org