Amateurfunk auf Tristan da Cunha


zoomAm 14. August 1816 erfolgte die formelle Annexion der Insel durch Großbritannien, als englische Truppen die Insel besetzten. Das Hauptmotiv für die Annexion von Tristan da Cunha war zu verhindern, dass Frankreich die Insel als Stützpunkt für einen Befreiungsversuch von Napoléon Bonaparte aus dem Gefängnis auf St. Helena nutzen konnte. Bereits ein Jahr später wurde die Garnison abgezogen, nur drei Siedler blieben zurück. Einer dieser Siedler war William Glass, der die erste bis heute eingehaltene Grundordnung der Insel festlegte. Nach Glass waren alle Bewohner gleich, sollten alles teilen und für das Gemeinwohl arbeiten - jeder sollte dem Anderen helfen. Die heutigen Einwohner sind die Nachfahren dieser Siedler sowie von Seeleuten, Schiffsbrüchigen, Robben- und Walfängern und einigen Frauen von Sankt Helena. Sie verdienten ihren Unterhalt zunächst mit dem Verkauf von frischem Gemüse und Wasser an vorüberfahrende Schiffe. Doch nach 1870 verringerte sich die Zahl der Schiffe, die vor Tristan da Cunha festmachten, deutlich. Dies hatte mehrere Gründe: Durch die Eröffnung des Sueskanals im Jahre 1869 veränderten sich die Schifffahrtsrouten, außerdem wurde das Walöl durch Mineralöl ersetzt und die US-amerikanische Walfangflotte steuerte aufgrund des Bürgerkrieges die Insel weniger häufig an. Daher war es keine Seltenheit, dass ein Jahr verging, ehe wieder ein Schiff vor der Insel festmachte. 1886 zählte die Insel nur noch 97 Bewohner, 1892 waren es nur noch 50.
Als 1942 deutsche U-Boote und das Schlachtschiff "Graf Spee" vor Tristan gesichtet wurden, richteten die Briten auf der Insel einen streng geheimen Flottenstützpunkt ein, der ursprünglich den Codenamen "Job 9" hatte, später führte man die Insel unter der Bezeichnung eines Schlachtschiffs als "HMS Atlantic Isle", ein in der Militärgeschichte wohl einmaliger Fall.
Am 9. Oktober 1961 wurden die vulkanischen Spalten bei Edinburgh aktiv und alle Einwohner der Insel mussten ins Vereinigte Königreich evakuiert werden. Das Colonial Office versuchte, ihre (kostspielige) Rückkehr zu verhindern, doch passten sich die Insulaner an die britische Demokratie an, mobilisierten die Öffentlichkeit und zahlreiche Unterhausmitglieder und erzwangen ihre Rückkehr. Fast alle nahmen diese Möglichkeit wahr. Da die meisten Häuser die Naturkatastrophe unbeschädigt überstanden hatten, dauerten die Wiederaufbauarbeiten nicht lange.
Die Bevölkerung besteht aus den sieben Familien Green, Glass, Hagan, Lavarello, Repetto, Rogers und Swain.
Seit 2002 besitzen sie die volle britische Staatsbürgerschaft und können daher ohne Formalitäten in das Vereinigte Königreich einreisen, um dort zu leben oder zu arbeiten.
Erst im August 2005 erhielt die Inselgruppe ihre eigene Postleitzahl. Die Post wurde bis 2003 einmal im Jahr durch eine Postschiffverbindung mit der RMS St. Helena über die Route Portland/U.K.–Ascension–St. Helena–Tristan da Cunha transportiert, in der übrigen Zeit nur unregelmäßig von Frachtschiffen mitgenommen – meist über Südafrika. Der Abschnitt St. Helena–Tristan da Cunha wurde nur 2006 zum 500-jährigen Jubiläum der Insel noch einmal befahren. Für die Zukunft sind keine weiteren Postschifffahrten geplant; es regt sich aber gegen diese Entscheidung Widerstand bei den Insulanern.
Die Kosten für Kommunikation auf Tristan und vor allem in die Welt hinaus waren extrem hoch. Inzwischen besteht aber eine Satellitenverbindung einschließlich Internetanschluss und einem Internetcafé.


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