Amateurfunk aus Sikkim


Lage und Geschichte

Kontinent: Asien - Lage: 27.56N 91.64E, NL57 - Zonen: WAZ 22, ITU 41 - Zuweisungen: AC3 (bis 30.04.1975), VU

Lage und GeschichtezoomGeschichte
Aufgrund seiner exponierten Lage, die einen guten Zugang von Indien nach Tibet ermöglichte, erlangte Sikkim frühzeitig strategische Bedeutung. 1641 wurde Sikkim Königreich. 1817 erlangte die Britische Ostindien-Kompanie auf der Grundlage der militärischen Überlegenheit der britischen Armee im Rahmen eines indirekten Protektorats die Oberhoheit über Sikkim.
1835 trat der Chogyal (König) von Sikkim einen Teil der Region Darjiling an Großbritannien ab; 1849 und 1861 erlitt er weitere Gebietseinbußen zu Gunsten der Briten. Die Regierung Großbritannien nahm hierfür eine diplomatisch unkluge Gefangennahme einiger Menschen mit britischer Staatsangehörigkeit zum Anlass. Weiterhin musste den Briten volle Handelsfreiheit zugestanden werden. Dennoch gingen in der Folgezeit Einfuhr und Ausfuhr (meist Holz) stark zurück. 1861 wurde Sikkim ein unmittelbares britisches Protektorat.
Anfang 1888 fielen Tibeter in das Land ein und besetzten das Fort Lingtu. Die Besatzer wurden jedoch durch ein vom Vizekönig von Indien sofort ausgesandtes Expeditionskorps wieder vertrieben. Der Raja, ein Pensionär der englischen Regierung, der aber den Tibetern nahe stand, wurde danach von den Briten noch weiter beschränkt, während die chinesische Regierung die Handlungsweise ihrer Beamten desavouierte. Zu jener Zeit hatte Sikkim 50.000 Einwohner, die überwiegend dem Volksstamm der Lepcha angehörten. 1918 erhielt Sikkim die volle Selbstverwaltung.
Am 5. Dezember 1950 wurde Sikkim von Indien gezwungen, erneut einen Protektoratsvertrag zu unterzeichnen. Nur damit konnte Sikkim zu der Zeit der völligen Annexion durch Indien entkommen. 1973 kam es zu einem Umsturzversuch durch die nepalesische Bevölkerungsgruppe in Sikkim. Daraufhin marschierten indische Truppen ein. In Sikkim wurde die konstitutionelle Monarchie eingeführt. 1974 erhielt Sikkim den Status eines assoziierten Staates der indischen Union.
Nach einer von Indien stark beeinflussten, jedoch formell von der Regierung Sikkims unter der Führung des Chief Ministers Kazi Lhendup Dorji Khangsarpa am 14. April 1975 veranstalteten Volksbefragung, bei der sich von ca. 97.000 Wahlberechtigten 60.000 für einen solchen Schritt und 1.500 dagegen aussprachen, erklärte das ehemalige Königreich Sikkim am 16. Mai 1975 seinen Beitritt als 22. Bundesstaat der Indischen Union. Der Streit Indiens mit dem benachbarten China um die Anerkennung dieses Schritts wurde erst im April 2005 vertraglich beigelegt. In den Wahlen von 1977 siegte die Congress Party mit großer Mehrheit. Nach einer Periode geringer Stabilität wurde 1979 eine Regierung unter Nar Bahadur Bhandari, dem Leiter der Sikkim Sangram Parishad Party angelobt und 1984 und 1989 wiedergewählt. Nach den Wahlen von 1994 wurde Pawan Kumar Chamling von der Sikkim Democratic Front Ministerpräsident des Bundesstaates. Seine Partei hielt sich auch nach dem Wahlen von 1999 und 2004 an der Macht.
Bevölkerung und Kultur:
Die seit Jahrhunderten in Sikkim lebenden Ethnien der Lepchas und Bhotias wurden ab dem 19. Jh. mit massiven Einwanderungswellen aus Nepal konfrontiert, so dass sie heute zu Minderheiten geworden sind. Der nepalesische Bevölkerungsanteil in Sikkim liegt gegenwärtig bei etwa 80%. Neben Traditionen, Kultur und hinduistischer Religion führten die Immigranten effektive Landbaumethoden wie die Terrassierung von Feldern ein. Alltag und religiöses Leben ist in Sikkim eng miteinander verflochten, wobei sich Elemente des Hinduismus und Buddhismus teilweise vermischen. Statistiken zufolge leben 40% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Analphabetenrate bewegt sich bei etwa 30%.


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