Das goldene Handwerk – Eine Wiener Rundfunksendung, Wiener und Wienerinnen und diverse Gewerbe. Ein Einblick in die Vergangenheit auf Magnetbändern

Ein Projekt des DokuFunk Archiv gefördert von Stadt Wien Kultur (MA 7)

Das goldene Handwerk – Eine Wiener Rundfunksendung, Wiener und Wienerinnen und...zoomDie erste Pilotsendung von „Das Goldene Handwerk“ wurde am 23. März 1966 im 1. Programm des Österreichischen Rundfunks aus dem Funkhaus Wien ausgestrahlt und wurde Teil der Programmreformen nach dem Rundfunk-Volksbegehren. Die von der Hörerschaft als langweilig, in ihrer Absicht zu plump, zu durchschaubaren und zeitlich geblockten „Belangsendungen“ sollten zu einem spannenden, abwechslungsreichen und Informationsgewinn versprechenden Format gewandelt werden. Das Format war bei Weitem nicht so erfolgreich wie der Dauerliebling "Autofahrer unterwegs", lief aber dennoch über ein Jahr und fand laut Programmzeitschrift am 07.10.1967 sein Programmende. Insgesamt waren es knapp über 60 Sendungen, von denen sich 59 Stück auf Tonbändern im Bestand wiederfinden lassen. Die Sendungen waren gut eine Stunde lang, liefen von 17:00 bis 18:00 Uhr, wurden live aus dem AEZ (Ausstellungs-und Einkaufs-Zentrum, Wien Landstraße) vor Livepublikum aufgeführt und ausgestrahlt. Ähnlich wie bei "Wien hat immer Saison" und auch bei "Autofahrer unterwegs", waren die Sendungen einem gewissen Aufbau untergeordnet. Ob dieser Aufbau immer stringent eingehalten wurde und ob er Ähnlichkeiten mit anderen Belangsendungen aufweist, wird sich im Zuge der Aufarbeitung herausarbeiten lassen können. Was von einer Vorabsichtung einiger weniger Sendungen aufscheint, sind eine Begrüßung, dann eine Einführung in das jeweilige Handwerk, vorgetragen durch einen "Chronisten", dann ein Part mit Live-Gästen, meist Innungsmeister, deren Stellvertreter und oder Arbeiter und Arbeiterinnern des jeweiligen Gewerbes. Dazwischen gibt es auflockernde, leicht humoristische Einsprengsel des Moderators und des Chronisten, Musik von Platte und auch live gespielt, u.a. von Norbert Pawlicki. Als Sponsoren der Sendung traten die Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft und Zentralkasse der Volksbanken Österreichs in Erscheinung.
Die vorgestellten Berufe haben für die Wiener Bevölkerung eine große Bedeutung, da sie nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das soziale Leben der Stadt prägen und zur kulturellen Entwicklung der Stadt beitragen. Wien ist bekannt für seine reiche kulturelle Geschichte, die sich auch in den Berufen der Stadt widerspiegelt. Handwerkliche Traditionen wie das Schmiedehandwerk, auch in seiner Spezialisierung der Goldschmiedekunst, sowie das Tischlereihandwerk sind in Wien noch immer präsent, wenn auch in konzentrierter Form und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Berufe tragen auch zur sozialen Struktur der Stadt bei. Die unterschiedlichen Berufe und Branchen schaffen eine Vielfalt an Lebensweisen und Perspektiven und fördern den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und sozialer Schichten.
Wirtschaftlich bieten die Berufe den Wienern die Möglichkeit, eine Erwerbstätigkeit auszuüben und somit ein Einkommen zu erzielen. Eine hohe Beschäftigungsquote in der Stadt fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bevölkerung. Die Beschäftigungen tragen zur Wirtschaftskraft der Stadt bei, da sie Arbeitsplätze schaffen und die lokale Wirtschaft ankurbeln. Um dies zu gewährleisten trat diese Sendung als Werbung für die Berufe in Erscheinung und hat sicherlich auch einen Anteil daran gehabt, dass man sich zu einzelnen Berufszweigen ein vertiefendes Bild machen konnte und es auch zu einer positiveren Bewertung einzelner Handwerke kam. Die vorgestellten Handwerke sind teils noch immer wichtiger Bestandteil der heimischen Wirtschaft, teils de facto ausgestorben und bieten hier ein Zeitzeugnis von unschätzbarem Wert. Als Abriss seien hier für erstere Sparte der Installateurs- und der Friseurs-Berufsstand genannt. Unter die beinahe ausgestorbenen fallen die Miedermacherei, die Korbflechterei, die Wermut-Herstellung und das Vulkaniseurs-Handwerk.


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