Geschichte des Österreichischen Amateurfunks



ÖAA Österreichs erster Amateursender



Download [2.72 MB]Radiowelt 1926-05 [PDF , 2.72 MB]


1924-1929: Die Anfangstage des ÖVSV

1924-1929: Die Anfangstage des ÖVSVzoomIn den Kindertagen des neuen Mediums Unterhaltungsrundspruch setzten sich einige besonders engagierte Radioamateure ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollten nicht nur Empfänger für den „Unterhaltungsrundspruch“ bauen, sondern auch Sender, und sie wollten in den langen Pausen zwischen dem Angebot der RAVAG selbst gestaltete Programme ausstrahlen. Als Franz Anderle sich entschloss, seinen persönlichen und publizistischen Einfluss für dieses Projekt einzubringen, tat er dies nicht uneigennützig. Natürlich war er als Enthusiast der ersten Stunde jedem funktechnischen Experiment zugetan, unbeschadet dessen kalkulierte er aber auch ein, dass er damit an Ansehen gewinnen und nebenbei die Funktionäre und Mitglieder der Radioklubs enger an seine „Radiowelt“ binden würde – Punktegewinne gegenüber der Konkurrenzzeitschriften „Österreichischer Radio Amateur“ und „Radiowoche“ und deren Klientel.

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Auf dem Weg zur Studiensenderverordnung

Auf dem Weg zur StudiensenderverordnungzoomKein Funkbetrieb, wenn die RAVAG sendet!
Das Dokumentationsarchiv Funk verwahrt unter der Archiv-Nr. I.H.1.0003 ein leider nicht signiertes handschriftliches Dokument von drei Blättern mit dem Entwurf einer Studiensenderverordnung. Hier ist ein Auszug daraus.
§2 betrifft den Standort der Anlage (inklusive Lageplan), deren Beschreibung, die Ausmaße und das Material der Antenne, die Anodenaufnahme (maximal 50W), die Wellenlänge, das Rufzeichen des Antragstellers, den Nachweis der technischen Fähigkeiten des Betriebsführers und einen „kurzen Überblick über den beabsichtigten Betrieb, insbesondere über Art, Zeit und Dauer der Sendungen.
§3 „Funkensender, welcher Art immer, dürfen nicht verwendet werden, verboten sind weiters Wechselstrom unter 500 Perioden als Anodenbeaufschlagung“ und „außerhalb der Baulichkeiten befindliche Antennenteile[, die] Gleichspannung gegen Erde führen“.
§7 „Verboten ist die Vermittlung von Vorträgen und Nachrichten sowie von Texten politischen und tendenziösen Inhalts, ferner die Aussendung von Programmen jeder Art und die Verwendung von Chiffren.“
§8 „Die Telegraphenbehörde kann erforderlichenfalls den Betrieb einer Versuchssendeanlage für die Dauer des allgemeinen Rundfunkdienstes untersagen. Über Antrag der RAVAG hat die Einstellung einer solchen Anlage dann zu erfolgen, wenn trotz nachgewiesener Abmahnung des verantwortlichen Betriebsführers … der allgemeine Sendedienst gestört wird. Einem solchen Verbote [ist] sofort Folge zu leisten.“



Download [2.86 MB]Entwurf einer Studiensenderverordnung von 1925 [PDF , 2.86 MB]
Download [1.66 MB]Verordnung vom 27. Dezember 1928 [PDF , 1.66 MB]

1933/34: Die Ringsendungen des ÖVSV

Ein gescheiteter Versuch

Acht Jahre nach der Gründung konnte der ÖVSV endlich die sporadisch erscheinenden Rundschreiben ergänzen durch die monatlich erscheinenden „Mitteilungen für österreichische Kurzwellen-Amateure“, kurz OEM. Und schon in der ersten Ausgabe, vom November 1933, rief der nun auch als Redakteur tätige Klubsekretär Willy Blaschek, damals noch UO3WB, die Mitglieder zu einer gemeinsamen Aktion zur Ergänzung der damals üblichen Monatsberichte auf: „Zwecks engeren Zusammenschlusses der österreichischen Sende- und Empfangs-Amateure und um eine gewisse Betriebssicherheit zwischen den einzelnen Stationen in den verschiedenen Bundesländern zu erforschen, wird der letzte Samstag eines jeden Monats und zwar von Mitternacht bis Mitternacht MEZ für den ausschließlichen österreichischen Verkehr ausersehen. Der Zirkular-Aufruf erfolgt jeweils durch zk v uo etc. Die Verbindungen sind … im 40 m Band herzustellen und bei jeder Verbindung ist eine Versuchs-Depesche, die mindestens 10 Worte Klar-Text enthalten muss, abzusetzen, bezw. zu empfangen. Die so erhaltene Versuchs-Depesche ist bei der nächsten Verbindung weiter zu geben. Jedoch darf bei einem QSO nur eine eigene und zwei fremde Versuchs-Depeschen abgesetzt werden. Oms die in ein und demselben Orte sind, dürfen keine Versuchs-Depeschen direkt austauschen.“[1]

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1934/35: Der Betriebssendedienst des ÖVSV

16.01.10

1934/35: Der Betriebssendedienst des ÖVSVzoom1934 wurden, wie erläutert, im ÖVSV mit mäßigem Erfolg die „Ringsendungen“ eingeführt. [1] Wenig später folgte der BSD, der besser angenommen wurde, wohl, weil er die Funkamateure nur für einen kürzeren Zeitraum an die Station band. Vorbild für den BSD war zweifellos die gleichnamige Einrichtung im DASD, dem der ÖVSV ja vorübergehend als „Landesgruppe 14“ korporativ angehört hatte, bis sich anlässlich der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und die Auflösung und Neugründung des DASD 1933/34 die Trennung von selbst ergab. Für die Ringsendungen waren seit November 1933 jeweils 24 Stunden Betrieb am letzten Samstag des Monats vorgesehen. Der Betriebsdienst wurde am 18. Mai 1934 eingeführt [2] und fand im (mittlerweile für die Leitstationen eigens dafür frei gegebenen) 80m-Band jeweils am Freitag statt. Vorgesehen waren zunächst abwechselnd die Zeiten 06:00-08:00 bzw. 00:01-02:00 MEZ. [3] Als aber die RAVAG ihre Sendezeiten bis 01:00 ausdehnte, blieb einheitlich der Frühtermin 06:00-08:00. [4] Leitstationen waren Willy Blaschek, OE3WB, der Sekretär des ÖVSV und bei Nacht Carl Martin, OE1CM, der Vorsitzende.

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1943, Innsbruck: Der DASD-Präsident kommt zur Visite

14.01.15

1943, Innsbruck: Der DASD-Präsident kommt zur VisitezoomSeit geraumer Zeit wuchs die Unruhe bei den Funktionären des DASD. Der 1935 von Goebbels als Präsident eingesetzte Konteradmiral a.D. Heinrich Gebhardt zeigte keinerlei Interesse für die Belange des DASD, war streng linientreu und nur auf sein persönliches Fortkommen bedacht. Als er am 22. Juli 1939 an den Folgen eines Wespenstiches starb (ein prosaischer Tod, dessen Ursache man zu vertuschen versuchte), hoffte man allgemein auf einen besser geeigneten Nachfolger – und musste lang warten. Erst am 15. Mai 1940 trat Generalleutnant Ernst Sachs das Amt an. Er hatte seine militärische Karriere bei der Telegraphentruppe begonnen und war nun Chef des Fernmeldewesens bei Himmlers Persönlichen Stab. Im Februar und März 1943, soeben zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert, begab er sich auf eine Inspektionsreise durch die Landesverbände und machte am 6. März auch einen Abstecher zum LV S/Alpenlande nach Innsbruck. Von dieser Visite, zu der jeder nicht im Felde dienende Funkamateur befohlen wurde, ist als Rarität – leider ohne genaue Personenbezeichnung – nur ein einziges Dokument erhalten*. Es zeigt Sachs am Stirnende des Tisches, neben ihm den Leiter des Reichsbetriebsdienstes Wolfgang Rach, D4ADF, ex K4AL, D4AL, EK4AL, D4CFF etc., ein Oldtimer, später tätig als „erwiesener Antifaschist“ mit den Rufzeichen DM022/B und DM2ABB am Aufbau des DDR-Amateurfunks.
Zum Stab des Präsidenten gehörten weiters Waldemar Prüfer, DE2264/N, aus Heilbronn; Adolf K. Freiherr von Supper, DE1476/O, D4BBO, D4OMO, D4HMO, aus Karlsruhe, bereits Anfang der Zwanzigerjahre als „Götz“ aktiv, jetzt mit Kriegsfunkgenehmigung (KFG) D4NBO Verbindungsmann zur Gauleitung der NSDAP für Baden, nach 1945 DA5OAR, zuletzt mit der Goldenen Ehrennadel #75 des DARC ausgezeichnet; Dr. Karl Wienert, DE7162/P und mit KFG D3JVP am Standort München; sowie die Herren Morrison-Cleator und Boshetto-Feng.

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Amateurfunk in Österreich 1945-1955

Amateurfunk in Österreich 1945-1955zoomIm Mai 1945 wurde Österreich von amerikanischen, sowjetischen, englischen und französischen Truppen besetzt und im Juli 1945 in vier Besatzungszonen geteilt.
Österreichischen Funkamateuren und den Funkamateuren der russischen Besatzungsmacht war die Sendetätigkeit verboten. Lizenzierte amerikanische, britische und französische Militär- und Zivilpersonen erhielten von der jeweiligen Besatzungsmacht eine Sendegenehmigung.

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Amateurfunk in der britischen Zone

06.02.07

Amateurfunk in der britischen ZoneDie britische Zone umfasste die Bundesländer Kärnten und Steiermark. Britische Funkamateure verwendeten zunächst das Rufzeichen OE9, wechselten dann aber zu MB9 (Military British)

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Britische Funkamateure erinnern sich

Felix Gaggl - DienstzeugniszoomKlagenfurt
"War 1946 Bahnknotenpunkt und Durchgangslager für die Rückreise der Truppen im mediterranen Operationsgebiet, da damals die Bahnlinie durch Deutschland nach Calais erst wiederrerichtet wurde. Die Fahrt dauerte zwei Tage, oft in fensterlosen Waggons und mit Aufenthalten etwa alle acht Stunden, wenn zwischendurch eine Kantine auf dem Bahnsteig die Reisenden versorgte. ...

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Amateurfunk in der französischen Zone

22.07.16

Amateurfunk in der französischen ZoneDie französische Zone umfasste die Bundesländer Tirol (inklusive Osttirol) und Vorarlberg. Französische Funkamateure verwendeten 1948-1953 das ungewöhnliche Rufzeichen FKS8.

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Amateurfunk in der amerikanischen Zone

07.02.07

Amateurfunk in der amerikanischen ZoneDie US-Zone umfasste die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich sowie den Bereich Niederösterreich südlich der Donau. Amerikanische Funkamateure verwendeten das Rufzeichen OE13. Ausführliche Darstellung der USFA (United States Forces in Austria) Da in Akten im Österreichischen Staatsarchiv Hinweise auf (noch nicht identifzierte) Funkdienste mit den Bezeichnungen OE11 und OE12 zu finden sind, ist anzunehmen, dass die US-Verwaltung die einzelnden Dienste durchnummerierte und der Amateurfunk, als letzte erteilte Bewilligung, das Schlusslicht bildete.

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Amerikanische Funkamateure erinnern sich

zoomSteve Takacs: "Das bin ich beim Feldeinsatz, und die anderen Bilder zeigen mich als OE13BR und an der Klubstation OE13USA. Der 3-Element-Beam war Eigenbau aus Holz und Aluminium. ..."

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Die österreichischen Funkamateure

Die österreichischen FunkamateurezoomZum Schweigen und Hören verurteilt, während die Funkkollegen der westlichen Besatzungsmächte anscheinend uneingeschränkt senden durften - das war ein hartes Los für die Mitglieder des gleich nach Kriegsende neu organisierten Österreichischen Versuchssenderverbandes, ÖVSV. Kein Wunder, dass man bald auf illegale Tätigkeit verfiel.

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RAEM zu Besuch in Österreich

RAEM zu Besuch in ÖsterreichzoomErnst Theodorowitsch Krenkel (11.12.1903 - 08.12.1971) war einer der ganz Großen im Amateurfunk und Namensgeber des sowjetischen Verbandes. Nach einer ersten Überwinterung als Funker auf Nowaja Semlja, 1924/25 war Krenkel der Welt am Polarkreis verfallen. 1925 erhielt er das Rufzeichen EU2EQ. Nach mehreren Expeditionen und Überwinterungen wurde Krenkel zum Ersten Radiooffizier der "Tscheljuskin" ausgewählt, die die Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik erkunden sollte. Das Schiff war für diese Bestimmung ungeeignet, wurde im Eis eingeschlossen und am 13. Februar 1934 von riesigen Packeisfeldern zermalmt. Krenkel konnte das Funkgerät retten, und zwei Monate später wurde die Besatzung evakuiert. Krenkel wurde als Held der Sowjetunion ausgezeichnet und erhielt das Sonderrufzeichen RAEM, den Call der Funkstation des Schiffes. - Krenkel war zweimal in Österreich: 1966 zur 40-Jahr-Feier des ÖVSV und 1968 als Gast des Landesverbands OE3. Das unbezeichnete Foto zeigt ihn zwischen (vlnr) ÖVSV-Präsident Camillo Litschauer, OE3CL, Franz Wanzenböck, OE3WZ , und Klubmanager Norbert Piringer, OE1NP.
Mehr zu Krenkel bei Ernst Theodorowitsch Krenkel, RAEM und Ernst Krenkel und Howard Mason brechen den Weltrekord




1953: Die ersten Nachkriegs-Sendegenehmigungen

Nach vielen vergeblichen Bemühungen und nachdem der französische Hochkommissar als letzter der vier Besatzungsmächte zugestimmt hatte, wurde im September 1953 der österreichischen Verwaltung die Berechtigung zur Erteilung von Amateurfunk-Sendebewilligungen zugesprochen.
Nach Ablauf der Einspruchsfrist der Alliierten wurde am 13. Februar 1954 mit BGBl 30/1954 die „Verordnung über die Errichtung und den Betrieb von Amateurfunkstellen“ vom 31. Dezember 1953 erlassen.
Am 23. April 1954 überreichte der Präsident der Wiener Post- und Telegraphendirektion, Hofrat Dr. Grascher im Beisein der Prüfungskommission - Oberbaurat Stefanski, Oberinspektor Fuhrmann und Dr. Kleinowitz - die ersten Bewilligungsurkunden der Zweiten Republik an ÖVSV-Präsident Erwin Heitler, OE1ER, Stv. ÖVSV-Präsident Hofrat Dr. Emmerich Rath, OE3RE, Klubsekretär Willy Blaschek, OE1WEB, und Ing. Norbert Piringer, OE1NP. Es folgten am 24. April neun Vergaben in Klagenfurt, am 30. April 16 in Graz und bis zum 25. Juni 53 in Wien.
(K l e i n )
(Bildlegenden)
V.l.n.r.: Stefanski, Grascher, Fuhrmann, Kleinowitz / Heitler (l), Grascher (r)
Bildnachweis: Alle DokuFunk/Archiv ÖVSV. Urkunde: Nachlass Heitler, Inv.-Nr. X.Hei.D.1.0001; Fotos: unbez. Inv.Nr. III.F.1.0004, Inv.Nr. III.F.1.0005; Repro Amtsschreiben: Inv.Nr. III.C.2.0002




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