Amateurfunkgeschichte Deutschland, Folgen 34 und 35

Gisela Beyer macht Karriere

Renée Franke, DJ6RF

Die Post erfuhr von der wahren Identität der Renée Franke, als sie für eine Wochenschau zusammen mit Michael Jary gefilmt wurde, und beschränkte sich auf die Ermahnung, dass der Nebenverdienst korrekt angemeldet werden müsse. Ihre Erfolgstitel nahm sie anfangs an ihren freien Haushaltstagen auf – man erinnere sich etwa an „Eine weiße Hochzeitskutsche“, 1952 gemeinsam mit Detlev Lais.[8]
Die Arbeit als Sängerin nahm aber so viel Zeit in Anspruch, dass sie sich für ein Jahr beurlauben ließ und 1953 ganz kündigte. Es folgten ausgedehnte Tourneen. Ihre Vielseitigkeit verleitete Produzenten und Plattenfirma immer wieder, ihr Schlager zuzuweisen, die nicht ihrem Niveau und Typ entsprachen. Als die großen Erfolge auszubleiben begannen, lockte zum Glück eine neue Aufgabe: Der NDR bot ihr 1962 die Rolle der „singenden Aktualität“ in der täglichen Satiresendung „Hallo Nachbar“ mit Richard Mönch an. Es folgten vier Jahre mit dieser damals heiß diskutierten und heftig umstrittenen Sendung – und sie bildeten den Übergang zu einer neuen Laufbahn als Radiomoderatorin. Beim Bayerische Rundfunk gestaltete sie 1966 eine Faschingssendung und blieb der Anstalt mit dem „Rendezvous um Mitternacht“ bis zum 1. Juni 1993 treu; da hatte sie nun für den BR rund 1.400 Sendungen moderiert. Zuletzt lebte sie zurückgezogen in München, wo sie am 9. November 2011 starb.
Ihr Leben wurde 1954 im Film "Das Fräulein vom Amt" verfilmt. Das alter ego von Renée spielte Renate Holm, Bully Buhlan und Georg Thomalla (der „DL-Tommi“) waren ihre Partner.