Amateurfunk in Deutschland


Wie überfällig die Erneuerung ist, belegen die Protokolle der Club- und Hauptversammlungen [5] mit ihrer spröder Monotonie. Sie verkünden die vereinsrechtliche Routine: Die QSL-Vermittlung berichtet über den Umschlag von etwa 1,5 Millionen Karten im abgelaufenen Kalenderjahr. Das Technische Referat weist auf bedauerliche Verzögerungen bei der Entwicklung eines Transistorempfängers als Referenzgerät hin (ohne auch nur zu kommentieren, dass es mittlerweile im Fachhandel ein expandierendes Angebot an Bausätzen und Fertiggeräten gibt). Das DX-Büro hat an die 150 WAE-Diplome ausgegeben, die EMC ca. 550 DLD-Diplome und Leistungsnadeln. Das Jugendreferat widmet sich mit schöner Regelmäßigkeit „verstärkt der Jugendarbeit“, das Referat für Amateurfunkbeobachtungen hat ca. 2.500 Einzelberichte über Aurora-Reflexionen und Überreichweiten bearbeitet. Allenfalls das UKW-Referat überrascht mit immer erstaunlicherem Jargon: EME, OSCAR, 24cm. Die Ausschüsse berichten über ihre Überlegungen zur Finanzgebarung, zur Statutenänderung und zur Wahlordnung. Der Präsident dankt.
Nun also wird neu gewählt:
Rudolf Rapcke „steht nicht mehr zur Verfügung“ und wird Ehrenpräsident. Seine Funktion wird geteilt: Karl Schultheiß, DL1QK wird Präsident, Herbert Picolin, DL3NE, 1. Vorsitzender, Hans-Günter Fessel, DJ3KF, 2. Vorsitzender, Werner Feilhauer, DL3JE Beisitzer. (Sie werden 1963 ohne Gegenvorschlag wiedergewählt.) Hans Hansen, DL1JB, bleibt Geschäftsführer.
Die Wahl der Fachreferenten kann nur zum Teil erfolgen, da einige Kandidaten nicht rechtzeitig nominiert wurden oder nicht die erforderliche Mehrheit fanden. Rudi Hammer, DL7AA, bewältigt das Arbeitspensum nicht mehr allein und übergibt das DX-Referat an Igor Falster, DL1EE. Den weiblichen Funkamateuren wird zwar eine regelmäßige „YL-Ecke“ in der Klubzeitschrift eingeräumt, in den Vorstand schaffen sie es mit einem eigenen Referat aber nicht.

Der Vorstand zieht das „Pik-As“
Hatte man sich im DARC zunächst mit dem Deutschland-Diplom DLD und dem „Worked all Europe“ WAE begnügt und zu deren Förderung je einen jährlichen Contest veranstaltet, geht es nun Schlag auf Schlag: Der „Pik-As-Test“, 1960 als Gag ausgeheckt, wird zur regelmäßigen Einrichtung und „soll dem OMs die Gelegenheit geben, mit den Vorstandsmitgliedern und den Distriktsvorsitzenden, die sie meistens nur vom Hörensagen … kennen, in persönlichen Kontakt zu kommen.“ Süffisanter Zusatz: „Gleichzeitig wollen wir damit die OMs vom Vorstand und Amateurrat ganz zart und leicht anstoßen, wieder einmal auf dem 80-m-Band zu erscheinen, das sie ihrerseits mitunter auch nur noch vom Hörensagen kennen.“ [6] Und dass die Austragung in zwei konkurrierenden Wettkampfgruppen erfolgt, den DLD-ern und den EMC-ern beweist erneut die Rivalität der beiden Referate.



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