Lage und Geschichte

Kontinent: Asien - Lage: 35N 69E (MM44) - Zonen: ITU 40, WAZ 21 - Zuweisung: YAA-YAZ, T6A-T6Z

Lage und GeschichteIn der Antike gehörte das Gebiet des heutigen Afghanistan zum Perserreich. Der Paschtune Ahmed Shah begründete im Jahr 1747 ein selbständiges Königreich im Osten Persiens. Um das Land zu erobern und als Teil des Britischen Imperiums in Indien einzugliedern, kämpfte 1839-1842 eine große anglo-indische Armee gegen einen relativ schlecht ausgerüsteten afghanischen Widerstand. Die Briten konnten zwar das Land besetzen, jedoch nicht ihre Ziele durchsetzen. Beim Rückzug über den Khyber-Pass, 1842, wurden alle 15.000 britischen Soldaten und deren Familienmitglieder getötet. Nach zwei weiteren Kriegen, 1872 und 1893, erlangte Afghanistan 1919 die Souveränität, musste aber große Gebietsteile an die Briten abgeben (damals Indien, später Pakistan zugesprochen). Seit 1933 ein konstitutionelles Königreich mit Mohammed Sahir Schah (Baraksai) an der Spitze, ab 1973 Republik, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht halten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 zehnjähriger Krieg zwischen Besatzungsmacht und islamischen Guerillas (Mudschahidin). Nach Rückzug der erfolglosen Sowjets 1989 und Sturz des letzten kommunistischen Präsidenten Nadschibullah 1992 begannen die Mudschahidin-Gruppen, einander zu bekämpfen, bis ab 1995 von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban das Land eroberten und ein streng islamisches Regime etablierten. Nach Invasion durch eine Allianz unter Führung der USA werden die Taliban im Oktober 2001 gestürzt. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern gefährden aber weiterhin den Frieden, unabhängig von Parlamentswahlen und dem Einsatz internationaler Friedenstruppen.
Gegenwärtig kann von einer vollständigen "Beherrschung" Afghanistans durch die Zentralregierung nicht die Rede sein, viele Regionen werden nach wie vor von einflussreichen Mujahedin-Parteiführern und -Kommandanten aus der Zeit des Bürgerkrieges kontrolliert. Diese "Warlords" stützen sich auf Privatarmeen, die gegenwärtig der noch im Aufbau befindlichen regulären afghanischen Armee zahlenmäßig überlegen sind. An der Befriedung und dem Wiederaufbau Afghanistans sind insgesamt nicht weniger als 37 Staaten beteiligt, sei es durch Bereitstellung von Soldaten zum Kampf gegen Taliban- und Al Qa'eda-Terroristen (Operation "Enduring Freedom", rund 21000 Soldaten) oder zur militärischen Sicherung ebendieses Befriedungsprozesses im Rahmen der etwa 36000 Mann starken, seit Anfang Juli 2006 unter NATO-Kommando stehenden International Security Assistance Force (ISAF), sei es durch von sowohl staatlichen wie auch privaten Organisationen betriebene zivile Wiederaufbau- und Entwicklungshilfe.



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