Funk auf Luftschiffen


Der Strahler bestand aus einer Zweidraht-Antenne von 120m Länge, die mit einer Motorwinde ein- und ausgefahren wurde. Für Sender und Empfänger benutzte man die gleiche Antenne, sie schaltete automatisch um, wenn das Mikrofon besprochen wurde. Eine halbe Sekunde nach dem Sprechen wurde automatisch auf Empfang zurückgeschaltet. Der KW-Sender S 355F hatte die gleiche Leistung und konnte in zwei Bereichen von 4.280 bis 17.000 kHz (17.70m) abgestimmt werden. Die Antenne war eine Lambda-Viertel- Schleppantenne, die mit Hilfe einer Haspel entsprechend der benutzten Wellenlänge ein- und ausgefahren wurde. Es standen zwei Allwellenempfänger vom Typ E381H (bzw. E381S) zur Verfügung, Zwei-Kreis-Vier-Röhren-Geradeausempfänger, die in zehn Bereichen das Band von 15 kHz bis 20 MHz (15-20.000m) empfingen. Das Umschalten von einem Wellenbereich auf den anderen erfolgte für damalige Verhältnisse sehr schnell und bequem, da die Spulen am Umfang einer Metallscheibe angeordnet waren, die durch Handgriffe in die gewünschte Stellung gedreht werden konnte. Während der Reisen des Luftschiffes konnten Funkverbindungen z.B. mit Chatham Radio/WCC über eine Distanz von 4400 Seemeilen hergestellt werden. Je ein Empfänger war über einen Kondensator und eine Glimmerstrecke an einen Sender und eine gemeinsame Antenne geschaltet. Die Betriebsspannungen für die Senderöhren wurden von Einanker-Umformern erzeugt. Die Heiz- und Anodenspannungen für die Empfänger wurden Batterien entnommen. Für die generelle Stromversorgung gab es eine E-Zentrale mit einem Verbrennungsmotor und einem Dynamo.
Zu den Gerätefotos E381: Gut zu erkennen ist der Bandschalter, dessen Griffe oben aus dem Gehäuse herausragen. Mit ihm - auch "Ankerspill" genannt - wurde die Grobabstimmung vorgenommen. Die Feinabstimmung auf die gewünschte Frequenz wurde mit der Kurbel rechts am Gerät durchgeführt. Mit der Kurbel wurde über das große Rad mit der 360-Grad-Skala ein Drehkondensator bedient. Unter der Kurbel befindet sich der Kopfhöreranschluss, links daneben der Regler für die Rückkopplung. Das Instrument in der Mitte zeigt die Heizspannung an. Mit dem kleinen blauen Taster rechts im Instrument konnten auf Anzeige der Anodenspannung umgeschaltet werden. Der Regler unter der linken Knebelschraube justiert die NF-Verstärkung, links daneben sitzt der Hauptschalter. Der Hebel rechts neben der linken Knebelschraube ist eine Abstimmkorrektur, der Regler links neben der linken Knebelschraube ist eine Kreisabstimmung. (Quelle: Sammlung Fritz Schäperkötter).

Die Funknavigationseinrichtungen

LZ129 war mit dem Peilfunkpeilempfänger von Telefunken ("A" für 300-1800m) und zwei Zielfahrtenempfänger der DVG ausgestattet ("B" und "C" für 800-2000m). Sie erhielten ihre Betriebsspannungen aus dem 24V-Bordnetz, aus einer Maschine und aus einem Umformer. Zu den Empfängern gehörten je ein großer und ein kleiner Peilrahmen, die am Bug befestigt waren, sowie zwei Hilfsantennen und zwei Zielkursanzeigeinstrumente. "A" diente zur Standortbestimmung und zur Ansteierung von Zielsendern. Für Landungen bei Nacht und Nebel diente eine Kombination von zwei Zielflug- und einem Peilempfaenger. Dabei wurde der Standort des Landemastes bis auf wenige Meter genau gepeilt. Drei LKW mit je einem 20 Watt Langwellensender und einem Teleskopmast wurden als Hilfsmittel benötigt. Ein LKW wurde als Sender "B" einige Kilometer noerdlich, ein zweiter als "A" einige Kilometer südlich und ein dritter genau östlich des Landemastes als Sender "C" aufgestellt. Das Luftschiff fuhr den Sender "A" genau von Süden an. Nachdem "A" passiert war, wurden Sender "A" auf 180 Grad und Sender "B" auf 0 Grad gehalten. Damit bewegte sich das Luftschiff auf der Linie A-B genau auf den Landemast zu. Wenn nun Sender "C" in 90 Grad gepeilt wurde befand man sich nur wenige Meter vor dem Mast.



Download [147.7 KB]Beschreibung der Funkstation, in: 'Österr. Radio Amateur', Oktober 1930 [PDF , 147.7 KB]

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