Amateurfunk in Deutschland


(33) DARC 1964/65: Alles auf Schiene

(33) DARC 1964/65: Alles auf SchienezoomVereinsversammlungen
Die Vereinsarbeit läuft im Regelfall reibungslos. Die Protokolle gleichen einander weiterhin in geradezu eintöniger Weise.
Die Hauptversammlung 1964 tagt am 23. und 24. Mai in Heilbronn. Die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags wurde von den Mitgliedern ohne Murren akzeptiert. Walther Kawan, DL1UU, wird zum Justitiar bestellt. Der jährliche Haushalt beläuft sich mittlerweile auf 455.000 DM, davon entfallen je rund ein Drittel auf die Zeitschrift, auf die Administration (Geschäftsstelle, QSL-Vermittlung, 88.000 DM Rückflüsse an die Distrikte und Ortsverbände) und auf die Referate, Aktionen und Gemeinkosten.[3]
Die Internationale Arbeit findet vor allem innerhalb der IARU statt. An der Gründungsversammlung der IARU-Region II, vom 14. bis 18. April 1964 in Mexico City, nimmt kein DARC-Gast teil. Zu einem Eklat kommt es, als der Geschäftsführende Vorstand dem UKW-Referenten Dr. Karl Lickfeld, DL3FM, die Übernahme der Reisespesen nach New York verweigert, wo er als Vorsitzender der Ständigen UKW-Kommission der IARU-Region I an der International VHF Convention hätte teilnehmen sollen. Im August 1964 legte er nach zwölf erfolgreichen Jahren sein Amt „fristlos und unwiderruflich nieder“.[4] Erwin Klein, DL1PS, wird kommissarischer Nachfolger.
Die Clubversammlung am 3. und 4. Oktober 1964 in Kiel befasst sich ausführlich mit dem Konflikt, bestätigt DL1PS im Amt, kann Karl Lickfeld jedoch dazu überreden, seine Funktion in der IARU zunächst beizubehalten – der DARC will das Gesicht wahren. Man würdigt zehn Jahre WAE-DX-Kontest [5], beauftragt den Vorstand mit der Zentralisation und Reorganisation der QSL-Vermittlung, die an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangt ist, und gibt einem Antrag des OV Rottweil zum Thema „Verteidigung der Amateurbänder“ statt. Mit der Aufstellung eines eigenen Arbeitskreises dazu wird der DV Württemberg, Eberhard Ludwig, DJ3JZ, beauftragt.[6]
Bei der Hauptversammlung 1965, am 22. und 23. Mai in Kassel, bestätigt das Technische Referat, das mittlerweile von Herbert Lennartz, DL1ZG, betreut wird (Georg Paffrath, DL6EG, hat 1964 nach langjähriger Tätigkeit übergeben), dass man künftig keine Eigenentwicklungen betreiben werde, sondern vorrangig kommerzielle Geräte testt und vorstellt. Damit reagiert das Referat, ohnedies spät, auf die veränderte Marktlage. Der alte Vorstand, mit Ausnahme des Präsidenten Karl Schultheiß, DL1QK, tritt zurück, denn nach vier Jahren sind statutengemäß Neuwahlen fällig. Walter Speckmann, DJ5DU, zuletzt Jugendreferent, wird als 1. Vorsitzender Nachfolger von Herbert Picolin, DL3NE, der zum Beisitzer wechselt
(Werner Feilhauer, DL3JE scheidet aus diesem Amt). 2. Vorsitzender ist nun Gerhard Grözinger, DL1CS, der H.G. Fessel, DJ3KF, ablöst. Hans-Joachim Henske, DL1JH, übernimmt kommissarisch die Funktion des Jugendreferenten.[7]
Die Clubversammlung am 30. und 31. Oktober in Bad Homburg beruft Jürgen Röttger, DJ3KR, als Nachfolger von Igor Falster, DL1EE, zum DX-Referenten und Herwart Sütterlin, DL1LS, zum UKW-Referenten. Das Jugendreferat wird in Jugend- und SWL-Referat umbenannt. Bei dieser Tagung wird auch beschlossen, die Technische Amateurfunk-Vereinigung (TAV) in Essen ab 1. Januar 1966 korporativ in den DARC aufzunehmen. „Dass damit eine jahrelange Kontroverse im deutschen Amateurfunk ihr Ende gefunden hat, wurde von der Versammlung mit Beifall begrüßt.“ [8] Die Arbeiten an der neuen QSL-Vermittlung in München und der Bau der von den Wuppertalern konstruierten Sortieranlage sind bereits weit fortgeschritten.
Mitte 1965 sind die DJ-Rufzeichen erschöpft. Zunächst werden die restlichen DL8-Rufzeichen ausgegeben, dann teilt die Bundespost den deutschen Amateuren DL2-Rufzeichen zu, die bisher für die britischen Streitkräfte vorgesehen waren. Diese werden nun unter DL4/5 lizenziert.


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