Amateurfunk-Geschichte Deutschland, Folgen 39-41


Der Konflikt um das Amateurfunkzentrum Baunatal

1969-1972

Die vier turbulenten Jahre 1969-1972 wurden zur internen Zerreißprobe, die der DARC schließlich mit Blessuren, aber letztlich erfolgreich, überstand. In drei Folgen unserer Chronik wirde diese Entwicklung nachgezeichnet. Hier fassen wir die drei Beiträge zusammen: Der Lauf der Dinge aus der Sicht und Darstellung des DARC (Folge 39) - Der künftige Chefredakteur der Gegenseite meldet sich erstmals in einer Glosse zum Wort (Folge 40) - Die Opposition rund um Wolfram „Felix“ Körner, DL1CU, die „QRV“ und der „Deutsche Funk-Verband - DFV" (Folge 41)

Mit 22. September 2012 besteht das Amateurfunkzentrum 40 Jahre, als Ergänzung finden Sie hier die Titelgeschichte der Septemberausgabe der CQDL.



Download [2.9 MB]Dokumentation DARC zur Baunatal-Opposition [PDF , 2.9 MB]
Download [1.4 MB]'Wie der DARC nach Baunatal kam' Mit freundlicher Genehmigung des Autors Harald Dölle, DJ3AS [PDF , 1.4 MB]
Download [664.6 KB]Zeitzeuge Gottfried Kandora, DJ4HO, berichtet von der Diskussion über das AfuZ. Mit freundlicher Genehmigung des Autors Gottfried Kandora, DJ4HO [PDF , 664.6 KB]

1969: Vorstand kontra Basis

Auf dem Weg zur Zentralverwaltung

1969: Vorstand kontra BasiszoomDer 1. Vorsitzende des DARC, Herbert Picolin, DL3NE, leitet das Grußwort zum Jahr 1969 im DL-QTC mit den Worten ein: „Das vor uns liegende Jahr ist für den deutschen Amateurfunk und den DARC von geschichtlicher Bedeutung.“ [1] Er bezieht sich dabei freilich auf den bevorstehenden IARU-Kongress in Brüssel, der international die Weichen für die Zukunft des Hobbys stellen soll, und auf die Clubversammlung im Mai, die einen neuen Gesamtvorstand zu wählen haben wird. Am zwanzigsten Geburtstag des Amateurfunk-Gesetzes ist der DARC mit 20.000 Mitgliedern ein „Interessenverband, der heute zu den zahlenmäßig stärksten in der Welt gehört“.

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Exkursion "Wir sind wieder wer - Oder: Knocke und die Zentralisierung"

Walter Vedder, Dl9PF, glossiert

Exkursion 'Wir sind wieder wer - Oder: Knocke und die Zentralisierung'zoomWir weichen ausnahmsweise von unserem sonst so strikt eingehaltenen Konzept ab und zitieren einen vollständigen Artikel. - Walter Vedder, DL9PF, ex LX3PF, PX1PF (+01/1982) war in München ansässig und gehörte zu den „alten Hasen“ des DARC. Von allem Anfang an gab er sich distanziert zu den Plänen eines Amateurfunk-Zentrums in Baunatal. Seine hier im vollen Wortlaut und der originalen Rechtschreibung abgedruckte Glosse erschien im August 1969 im „DL-QTC“ (S476ff). Noch ist der Grundton launisch bis keck – und selbst wer die karikierten Personen nicht kennt, kann sich ein gutes Bild vom Betriebsklima im DARC, überhaupt von der Situation und Befindlichkeit des Verbands machen. Die freundliche Distanz sollte bald einer von beiden Seiten heftig ausgetragenen Fehde weichen. Knocke, die fiktive Hauptperson dieser Glosse, avancierte im Verlauf der Auseinandersetzung zum selbsternannten Sprecher der DARC-Kritiker.

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1970-1971: Das 'AfuZ' entsteht

1970-1971: Das 'AfuZ' entstehtzoomNoch ehe die Finanzierung im Detail feststeht, wird von der Clubversammlung eine QRZ-Bausteinaktion ausgeschrieben. Bausteine im Wert von 10, 50 und 100DM sollen zum Nennbetrag ab fünf Jahren nach Bestehen des Zentrums rückgezahlt werden, sofern sie nicht ohnedies als Spende gewidmet wurden.[11] Ebenfalls ausgeschrieben wird ein Interner Architekten-Wettbewerb.
Am 16. Dezember 1969 wird der Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnet. Zu den Grundkosten kommen die Erschließungskosten (DM 5,-/qm); somit ist jedes DARC-Mitglied mit nur DM 3,50 am Erwerb beteiligt.

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1972: Neubeginn in Baunatal

Ein neues Team kommt ans Ruder

1972: Neubeginn in Baunatalzoom„Mit der Aufnahme der Tätigkeit von Geschäftsstelle und QSL-Vermittlung im Amateurfunkzentrum Baunatal sind der langjährige Geschäftsführer des DARC, Hans Hansen, DL1JB, und der Leiter des QSL-Büros München, Heinz Pankow, DL1BA, aus den Diensten des Klubs ausgeschieden.“[20].

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Die Stimme der Opposition

DL1CU macht Druck...

Die Stimme der OppositionzoomDer stets kampfeslustige, aber mit Herz und Seele dem Amateurfunk verfallene Wolfram „Felix“ Körner, DL1CU, [1] geht immer deutlicher auf Konfrontationskurs zu „seinem“ DARC, und weil schwäbische Dickschädel in der Vorstandsriege des Klubs nicht besonders geschätzt werden – so jedenfalls sein subjektives Empfinden – stellt er die von ihm redigierte Beilage zur Klubzeitschrift, die „Ham-Börse“, den Baunatal-Kritikern als Diskussionsforum zur Verfügung. Der auf solche Art provozierte DARC reagiert mit der Drohung, den im Januar 1967 abgeschlossenen neuen Vertrag zur Herausgabe des DL-QTC zu kündigen. Körner bezeichnete die Vereinbarung stets als „Stuttgarter Diktat“, [2] das er nur unterzeichnet habe, weil er unter phsysischen und psychischen Druck gesetzt worden sei.

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'Die Stunde der Wahrheit'

QRV - das Konkurrenzblatt (Bild: Nullnummer)

'Die Stunde der Wahrheit'zoom„Die Stunde der Wahrheit“ - So betitelt Herbert Kowalski, DJ1CV, seinen Leitartikel in der Nullnummer der „QRV Amateur Radio“, die im Dezember 1971 erscheint. Er war langjähriger Alleinredakteur des Deutschland-Rundspruchs gewesen, trat aber im Januar 1970 zurück nach einer heftigen Kontroverse mit dem DARC über die freie Berichterstattung – soll heißen: kritische Bemerkungen zum AfuZentrum. Nun schreibt er: „Es ist 3 Minuten vor 12 für den DARC – und die Zeichen stehen auf Sturm! ... Das Millionending von Baunatal zwingt den ohnehin schwachen Vorstand zur verantwortungslosen Flucht nach vorn.“[8]

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Der 'Deutsche Funk Verband' - DFV

Gegen-Verband zum DARC

Der 'Deutsche Funk Verband' - DFVzoom„Am 15. Dezember 1971 wurde in Bildstock-Saar, im Lokal ‚Trierer Hof’, der Deutsche Funk Verband gegründet. Der Verband gliedert sich in Ortsvereine, eine Delegiertenversammlung und den Vorstand. Die Ortsvereine genießen eine weitgehende Selbständigkeit. ... Der Verband ist nach dem Muster einer plebiszitären Demokratie aufgebaut, offensichtlich um Machtmissbräuche zu verhindern."

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Fußnoten und PDF-Dateien

Hier sind die drei Folgen 39-41 als PDF-Dateien des Abdrucks im "Funk-Telegramm" und die Fußnoten zur oben wiedergegebenen Darstellung.

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1969-1972: Was sonst noch geschah

Am 1. September 1969 stirbt Prof. Dr. Gustav Leithäuser, der Präsident des DASD im Schicksalsjahr 1933, im Alter von 87 Jahren. – Im Oktober 1969 feiert der Distrikt Saar seine zehnjährige Zugehörigkeit zum DARC. – Die neue Betriebsart Amateurfunk-TV macht von sich reden: Die Oberpostdirektionen erteilen auf Anforderung Sondergenehmigungen für die Betriebsart A5. – Im UKW-Bereich diskutiert man die Vorzüge und Nachteile von FM.[21] – Nach langer Zeit gibt es Ende 1969 wieder einen DEM, den Oldtimer Conrad Wöllner, DJ1QQ, der noch aus seiner DASD-Zeit die DE-Nummer 1956 trägt. Als siebter Anwärter erhält Willy Fischer Mitte 1970 DEM P03/16020, als achter Anton Kohten, DK5JA, im Januar 1971 DEM R05/17194. – Das Technische Referat hat einen Peilempfänger für SWL entwickelt, das „Göttinger Baby. – Am 9. Januar 1970 startet der Amateurfunksatellit Oscar V. - In Washington wird im Herbst 1970 die AMSAT gegründet, die „Radio Amateur Satellite Corporation. – Die Bundespost reformiert zur Jahreswende 1970/71 die Rufzeichenvergabe: Der erste Buchstabe im Suffix weist künftig auf die zuteilende Oberpostdirektion hin (z.B.: A=Braunschweig, B=Bremen). Für ausländische Funkamateure bei den Gaststreitkräften wird der Rufzeichenblock DA frei gegeben. – Am 2. Februar 1971 wird von der QSL-Vermittlung die zehnmillionste QSL in die Sortieranlage eingegeben. Die „Wuppertaler Maschine“ ist längst überfordert; das Nachfolgegerät für das AfuZ wird bereits entwickelt.[22] – Das Europatreffen des DARC findet, nach 1963 und 1968, vom 19.-22. Mai 1972 zum dritten Mal in Wolfsburg statt.

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