zoomDie Marconi Company von England hatte in Votanikos, einem Vorort von Athen, eine beeindruckende Funkstation für die Königlich Griechische Marine eingerichtet. Dort gab es einen Sender, der auf 600 Meter arbeitete, und einen größeren auf Langwelle, bei ungefähr 2000 Meter, welcher das Rufzeichen SXA benutzte.
Stefanos erzählte mir, wie er vom Direktor der Marinestation, Admiral Mezeviris, vorgeladen wurde, der ihn fragte: „Sagen Sie mir, was verstehen Sie vom Funk?“
- „Nun“, erwiderte Eleftheriou, „ich habe in der Schweiz Elektrotechnik studiert, vom Funk habe ich keine Ahnung.“ - „Ich auch nicht“, antwortete der Admiral aufrichtig. „Ebenso wie die meisten meiner Offiziere. Wir müssen eine Schule einrichten, um Techniker und Funker auszubilden. Ich übertrage Ihnen die Aufgabe, alle erfordefrlichen Bücher und alles benötigte Material zu besorgen. Schreiben Sie an die USA, England, Frankreich und Deutschland und sehen Sie, was Sie gekommen können. Wenn Sie fertig sind, werde ich den Mitarbeiterstab beauftragen, Ihnen zu helfen“. Auf diese Weise wurde Eleftheriou die Führung der ersten Schule für Funkoffiziere der Königlich Griechischen Marine übertragen.
Einige Jahre später trat Eleftheriou in den Mitarbeiterstab des Post-und Telegraphen Ministeriums ein. In seiner Funktion als Leiter der Telekommunikationsabteilung im Ministerium arbeitete er hart daran eine offizielle Anerkennung des Amateurfunks zu erreichen. Eine Handvoll von uns, die sozusagen illegal tätig waren, besuchte ihn häufig in seinem Büro. Er war ein sehr umgänglicher Mensch und erzählte gern Anekdoten, so etwa diese:
Eines Tages, berichtete er, habe er an einer Versammlung des Komitees der Vereinigten Streitkräfte teilgenommen, bei der es um die Erfordernisse für den Bau einer Rundfunkstation in Athen ging. In der nordgriechischen Stadt Thessaloniki hatte Christos Tsingeridis bereits 1928 eine Radiostation errichtet und den regulären Betrieb aufgenommen. Als die Frage der Wellenlänge für die projektierte Station angesprochen wurde, meinte jemand, eine Wellenlänge von 2000 Meter wäre angemessen. Einer der Militärs, er möge namenlos bleiben, rief daraufhin erbost: „Was, nur 2000 Meter? Wir werfen all dieses Geld hinaus, nur um nicht einmal in Koulouvaones empfangen zu werden? Das ist skandalös!“ Koukouvaones war damals ein kleines Dorf, ungefähr fünf Kilometer südwestlich von Athen.Die Sendungen in der Hauptstadt Athen begannen am 25 März 1938 mit einem gebrauchten 15-kW-Telefunken-Sender im Vorort Liosia. Die zentralgespeiste T Antenne wurde von zwei 85 Meter hohen Masten getragen. 1944, als die Deutschen aus Athen abzogen, versuchten sie die Sendemasten zu sprengen, aber einer von ihnen blieb mit beachtlicher Schräglage stehen, da eine Sprengladung falsch angebracht worden war.
Eleftheriou lebte bis ins hohe Alter von 84 Jahren. Als ich ihn zuletzt sah, versprach er mir, seine Sammlung von alten Fotografien, Büchern und Dokumenten zur Entwicklung der Radiokommunikation in Griechenland zu geben. Unglücklicher Weise zogen seine Frau und seine drei Söhne kurz nach seinem Tod vorübergehend aus dem Haus, und die Kiste mit allen diesen kostbaren U(nterlagen ging verloren.


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