Lage und Geschichte

Kontinent: Asien - Lage: 27N 90E, NL74 - Zonen: WAZ 22, ITU 41 - Zuweisungen: AC1,2,5-0; A5A-A5Z

Lage und GeschichteGeschichte
Im 8. Jahrhundert n. Chr. brachten indische Missionare den Buddhismus in das damals hinduistische Feudalfürstentum, das im folgenden Jahrhundert unter tibetische Herrschaft geriet. Im 12. Jahrhundert wurde der tibetische Lamaismus - eine Sonderform des Budhhismus - zur Staatsreligion. Damals entstanden viele Klöster als Stützen der feudalen Gesellschaft. Aus der Mischung von Thepu und Tibetern entwickelte sich das Volk der Bhotija.
Shabdung Nawang Namgyal gelang während seiner Herrschaft ab 1616 die Einigung der bis dahin unabhängigen Fürstentümer des Landes zu einem theokratischen Reich. Der in Tibet geborene religiöse Würdenträger wird als der Gründer des Staates und als Stifter bhutanischer Identität angesehen. Der Staat erhielt den bis heute gültigen Namen Druk Yul (Land der Drachen). Nach seinem Tod 1651 geriet das Land in Anarchie, wehrte sich jedoch erfolgreich 1710 und 1730 gegen Angriffe durch die verbundenen tibetisch-mongloische Truppen. Zwischen den feudalen Machtgruppen kam es immer wieder zu Kämpfen, in die sich von Tibet aus sowohl der Dalai Lama als auch der Panchen Lama einmischten.
1772 begann der fast hundertjährige Grenzkonflikt mit der britischen Ostindien-Kompanie. Nach der Eroberung Assams im Jahre 1826 erstrebte die britische Kolonialmacht die direkte Kontrolle der Grenzpässe und okkupierte 1864 und 1865 den Bezirk Dewangiri und andere Gebiete Bhutans. Mit britischer Unterstützung riss 1895 der Statthalter Ugyen Wangchuk die Herrschaft an sich. 1907 wurde er in Punakha zum König gewählt und führte die erbliche Maharajawürde ein (Wangchuk-Dynastie). Im Vertrag von 1910 erkannte Großbritannien formell die Unabhängigkeit Bhutans an, behielt sich aber die Kontrolle der Außenpolitik vor.
Am 8. August 1949 schloss Bhutan mit Indien einen Freundschaftsvertrag, demzufolge Indien die außenpolitischen Beziehungen Bhutans wahrnimmt und Wirtschaftshilfe leistet. Ein indischer politischer Resident hatte seinen Sitz in Gangtok (Sikkim).
Gegen die gemäßigten Reformen des Königs Jigme Dorje Wangchuk (Regierungszeit 1952-1972) und dessen Anlehnung an Indien richtete sich eine von Offizieren und Beamten geführte Verschwörung. Im November 1964 übernahm der König die gesamte Staatsgewalt. Das 1953 geschaffene Parlament (Tsongdu) erhielt 1968, als Bhutan konstitutionelle Monarchie wurde, gewisse Gesetzgebungsrechte. Der königliche Rat und der Ministerrat bilden die Exekutive. Politische Parteien sind verboten. Unter König Jigme Dorje Wangchuk wurden die Privilegien der Lamas eingeschränkt und Maßnahmen zum Abbau der feudalen Verhältnisse eingeleitet. Am 12. Februar 1971 erlangte Bhutan durch die Aufnahme in die UNO die völkerrechtliche Anerkennung. Nach dem Tode Jigme Dorje Wangchuks wurde Kronprinz Jigme Singye Wangchuk im Jahre 1972 zum neuen König ausgerufen. Im August 1998 beschränkte König Jigme Singye Wangchuck gegen den Willen des Parlaments seine eigene Macht und unterstellte sich der Autorität des Parlaments.
Am 16. Dezember 2006 übernahm jedoch überraschend der bisherige Kronprinz die Verantwortung als Staatsoberhaupt, und am 6. Dezember 2008 übergab er den Thron an seinen 28-jährigen Sohn Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, der nun der fünfte «Drachenkönig» und zugleich das jüngste Staatsoberhaupt der Welt wurde.



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